Neuer Herrenausstatter in Trier

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Nachdem er am 1. Januar offiziell das Frauenmodegeschäft Constanca übernommen hat, könnte man meinen, dass sich Alexander Conrad nun erst mal zurücklehnt und abwartet, was die Zukunft bringt. Doch das scheint nicht in Conrads Natur zu liegen. Als er nämlich hörte, dass zwei Häuser weiter ein Platz frei wird, entschied er sich spontan, mit Felice, Constancas Pendant mit Herrenmode, umzuziehen. Nur ein Reisebüro trennt die beiden Läden jetzt noch. „Es hat einfach gepasst. Bei so viel Glück musste ich zugreifen“, erzählt Conrad.
Drei Monate habe der Umbau des Ladengeschäfts gedauert. In den letzten zwei Wochen folgte die in Eigenarbeit hergestellte Einrichtung. Die Umgestaltung sei nötig gewesen, sagt Conrad. Er wolle weg von dem Altmodischen und trotzdem schick bleiben, mit Glas und dunklem Holz. Für den maskulinen Touch stehen beispielsweise die Schaufensterpuppen auf Reifen.
Doch das ehemalige Felice-Gebäude wird nicht an jemand anderen übergeben: „Darin richten wir ein Outlet ein. Und mein kleiner Bruder wird außerdem Streetwear- Mode verkaufen.“ Conrad möchte so auch das jüngere Publikum abholen. Das sind also die Pläne für die nächsten Monate? „Wochen!“, korrigiert Conrad, „das soll alles in den nächsten Wochen passieren.“
Das Ziel von Conrad und seinen Mitarbeitern ist, dass der Kunde den Laden mit einem komplett neuen Outfit verlassen kann. Er selbst kaufe mit diesem Hintergedanken die Kollektion ein. „Wer einen Pulli oder eine Bluse kauft, will auch eine passende Hose. Und dazu manchmal noch ein Accessoire. Dafür sorgen wir.“ Inspiration liefert auch die Webseite der Shops mit stets neuen Bildern. Noch ein Tipp vom Inhaber: „Kommt vorbei und lasst euch beraten. Man hat manchmal nicht den Blick dafür, was zueinander passt. Wir im Verkauf helfen dabei, die Teile zu kombinieren.“
Conrad fasst seine vergangenen zwei Jahre im Trierer Einzelhandel zusammen: „Felice übernommen – Corona. Dann zwei Jahre später Constanca – Krieg.“ Natürlich sei es keine leichte Zeit gewesen, doch die habe ihn nur stärker gemacht. Trotzdem ist er über die Unterstützung dankbar: „Ich stehe voll hinter meinem Team. Jeden Tag komme ich mit Spaß zur Arbeit, und das liegt auch unter anderem an meinen Leuten.“ Genauso ist er der Meinung, mit seiner Ware auf dem richtigen Weg zu sein: „Wir sind im preislich höheren Segment, das weiß ich auch. Aber das merkt der Kunde an der Qualität.“
Beim Blick in die Zukunft wird klar: Ausruhen wird sich Alexander Conrad nicht: „Ich liebe meine Modegeschäfte, aber gerade die Ecke hier würde ich gerne noch verschönern. Daher schaue ich mich mal um und greife ein bisschen nach den Sternen.“ Der Jungunternehmer hat noch andere Projekte im Kopf, außerhalb der Modeszene. Doch Genaueres möchte er noch nicht verraten. Eines ist aber sicher: Es ist nicht das letzte Mal, dass die Trierer Innenstadt von Alex Conrad hört. „Ich bin so euphorisch wie noch nie und habe so viel Spaß wie schon lange nicht mehr.“